Anne Bretschneider

Die Autorin

In einer Kleinstadt am Rande des Sauerlandes geboren und aufgewachsen, kam ich gar nicht drum herum den Wald im Speziellen und die Natur im Allgemeinen lieben und schätzen zu lernen.

Meine Kindheitserinnerungen wimmeln von Kaulquappen beobachten, Buden bauen, auf Bäume klettern und Fahrrad fahren bis abends die Kirchenglocken zum Abendbrot rufen (oder die Laternen angehen – je nach Jahreszeit).

Später in den stürmischen Zeiten der Jugend waren es nicht zu letzt die Fichten, die mir treu und stumm zur Seite standen und mir einigen herzzerschmetternden (Liebes-)Kummer abnahmen.

Bis heute gehört zu meinen Lieblingsgeräuschen das „Knuspern“ der Fichtenzapfen beim Darauftreten. Das Rauschen der Bäume und das Zwitschern der Vögel in der Stille des Waldes sind meine innere Heimat.

Nach einigen Irrungen und Wirrungen in anderen Teilen Deutschlands habe ich heute wieder das große Glück mit meiner wunderbaren Patchwork-Familie im Haus meiner Großeltern in einem Sauerländer-Dörfchen zu leben. Manche Leute sagen, hier gäbe es ja nichts. Ich sage, hier gibt es alles. So verschieden sind wir Menschen.

Wenn ich mir aussuchen könnte, was die Leute über mich sagen, würde ich mir Folgendes wünschen:

Anne, das ist eine ganz in sich ruhige und meistens im Einklang mit dem, was sie tut. Sie weht mit dem Wind und ist gleichzeitig ein standhafter Fels in ihrer Liebe zu allem was atmet und lebt. In ihrer Nähe fühle ich mich wohl und geschätzt. Bei ihr kann ich sein, wer ich gerade bin und werden, was für mich bestimmt ist, ohne bewertet oder verurteilt zu werden. Ihr unschätzbarer Reichtum ist ihre Fähigkeit aus allem das Beste zu machen, ohne dabei je ihre innere Mitte zu verlassen.

Und um das eines Tages zu erreichen, dafür bin ich wohl geboren.

Warum ein Sauerlandkrimi für Kinder?

Nachdem ich schon länger mal eine komplette Geschichte mit Spannungsbogen und Pipapo schreiben wollte, vieles angefangen und nichts beendet hatte, fiel mir ein Krimi in die Hände, der in der Stadt spielte, in der ich gerade wohnte. Es dauerte nur einige Seiten und ich fühlte mich von dem Buch in eine Stadt geführt, die ich so überhaupt nicht kannte. Das Polizeigebäude war am Markt und nicht am Kreishaus und sah darüber hinaus noch ganz anders aus. Die Nachnamen der Handelnden passten nicht in die Region und das Verhalten schon mal gar nicht.

Das geht besser

habe ich gedacht und da ich nicht über Mord und Totschlag schreiben wollte, ist es ein Kinderkrimi geworden.

Meinem hohen Anspruch, dass die gesamte Handlung im realen Brilon genauso hätte stattfinden können, bin ich zwar nicht ganz gerecht geworden, aber zu einem für mich akzeptablen hohen Prozentsatz. Die Schulen gibt es, die Straßen auch, den ADAC-Spielplatz und die Hochlandrinder. Das Waldcafé hat ebenfalls ein reales Vorbild. Die Nachnamen teilen sich die Charaktere mit vielen echten Brilonern und auch ihre liebenswerte Art. Ich gebe zu, in der Wasserstraße gibt es kein Mehrfamilienhaus und vielleicht ist die ein oder andere Entfernung auch etwas kürzer gegriffen. Da habe ich ein wenig gemogelt.

Was mir darüber hinaus wichtig war:

Mir liegt am Herzen, dass meine Helden Kinder von nebenan sind. Ich wollte keinen Justus Jonas, der jede Gefahr mal eben locker und rational wegsteckt und auch keinen Tarzan, der jeden Bösewicht gleich übelst vermöbelt. Meine Drei sind durchschnittliche Kinder, die in eine Sache stolpern, die sie falsch einschätzen und die ihnen etwas abverlangt, was für Kinder eigentlich zu viel ist. Das ist nicht einfach wegzustecken. Da kommt gewaltige Angst in vielen Facetten. Hannes und seine Freunde erleben und durchleben diese Emotionen. Sie weinen und wünschen sich zu ihren Eltern. Mir war es wichtig, genau dieses als normale Reaktion auf das Erlebte zu schildern. Ich möchte den jungen Leserinnen und Lesern sagen, dass es ok ist Angst zu haben, zu weinen und manches zu große Thema auch mal den Erwachsenen zu überlassen.

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